Laphroaig Four Oak- 40,0% - Islay

Bild: whic.de
Bild: whic.de

24. März 2017

 

Die mittlerweile doch recht große No Age Statement (NAS) - Range (bsp. Triple Wood, Lore,  QA, Brodir....) von Laphroaig wird nun mit dem neuen Laphroaig Four Oak ergänzt, der ursprünglich ausschließlich im Travel Retail verkauft werden sollte, mittlerweile aber auch easy über Online-Shops bezogen werden kann.

 

Bei dieser Abfüllung handelt es sich um eine Vermählung von Whiskys die in vier unterschiedlichen Fasstypen lagerten und so im besten Fall unterschiedliche Holzaromen mitbringen. Dabei wurden die vier folgenden Fässer verwendet:

 

Ex-Bourbonfass: süße Noten wie Vanille, Sahnebonbons und Karamell

Quarter Casks: schneller und intensiver Einflusses des Holzes auf den Whisky aufgrund des geringen Fassungsvermögens

Virgin Oak: Frische Fässer aus amerikanischer Weißeiche, stehen eher für weiche Vanillearomen

Hogsheads: europäische Eiche, hoher Tanningehalt

 

Ich bin gespannt, in wie weit sich die einzelnen Fasstypen auf den Charakter und auf das Aromenprofil des Laphroaig Four Oak ausgewirkt haben und ob man die einzelnen Fässer herausschmecken kann. Ein wenig skeptisch bin ich hier bezüglich des nur geringen Alkoholgehalts von 40%.

 

Nose (3,25) Der Laphroaig typische Torf-Rauch ist sofort da, auch wenn er ein wenig sanfter daher kommt. Leicht jodig-medizinisch zu Beginn, dann aber kommen eher süßliche Aromen hervor. Eingemachte helle Früchte/Obst (grüner Apfel, Birne), Vanille und Bohnerwachs. Auch ein gewisser Holzeinschlag ist zu erkennen. Nach hinten raus nehmen mehr und mehr Vanillenoten zu und es mischt sich eine leichte maritime Salznote unter.

 

Taste (3,25) Schwerer Rauch und vor allem nun doch viele leicht bittere Holzaromen, quasi als würde man im Wald stehen. Im hinteren unteren Zungenflügel macht sich eine gewisse, zarte Würzigkeit bemerkbar. Die in der Nase bereits spürbare maritime Priese ist nun auch im Mund deutlich identifizierbar. Nach dem Rauch und Wald kommen die süßlichen Aromen hervor. Nun vor allem süßliche Vanille und Malz, die in einem guten Kontrast zu der rauchigen Holzkomponente stehen. Erstaunlich sanft und cremig.

 

Finish (3,25) Damit hätte ich nicht gerechnet. Erstaunlich kurzer Abgang. Der Rauch verfliegt schnell, es verbleiben noch kurz leicht bitte holzige Noten sowie Sahnecreme und Lakritz, bevor auch diese dann schnell Adieu sagen.

 

Fazit: In meinen Augen handelt es sich bei dem Laphroaig Four Oak um einen grundsoliden, guten Whisky. Aber auch um nicht mehr. Es dominieren hier vor allem Rauch, Wald und Vanillearomen und der Abgang kommt unerwartet kurz daher. Wahrscheinlich ein Top-Whisky für Kaminabende, Holzfreunde und Waldliebhaber. Mich konnte er jedenfalls nicht so richtig überzeugen und bei dem Preis von rund EUR 55 greife ich lieber zu anderen Laphroaig Whiskys!

Bewertung:  
Whisky-Helden               9,75 of 15 drams (Durchschnitt)
A Dr(e)am of Sea (Blog)  3 von 7
Whiskybase.com Rating
   
Weitere Verkostungsnotizen Video Verkostung Whisky Gold
  Video Verkostung Whisky Babbler
Factsheet Region: Islay
  Abfüller: Eigentümer
  Reifungszeit: 10 Jahre
  Fass: Ex-Bourbon, Quarter Cask, Hogshead & Virgin Oak
  Finish: nein
  Alkohol: 40,0%
  Farbstoff: ja
  Kältefilterung: ja
  Preis: 57 EUR